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SYMPOSIUMSVORTRÄGE

Online-Gespräch mit Prof. Dr. Hans-Peter Marutschke über die Juristenausbildung in Japan

In dem Online-Gespräch sprach Prof. Dr. Marutschke, der seit 2004 an der Law School der Doshisha Universität in Kyoto unterrichtet, am 5. Februar 2021 mit der Generalsekretärin der DJJV Kristina Konrad und dem Vize-Präsidenten der DJJV Dr. Oliver Schön über die Juristenausbildung in Japan. Neben einer Bestandsaufnahme wurden auch Perspektiven aufgezeigt.

Das Gespräch steht unter https://youtu.be/ltGAUh8BwXI und
https://drive.google.com/drive/folders/16owmMO1bIH5I3CofkTMVv8NQ1JnoFyA_?usp=sharing zum Nachstreamen bereit.

Japan hat im weltweiten Vergleich die geringste Zahl von Volljuristen aller Industrieländern. Dies ist dadurch begründet, dass die Juristenausbildung in Japan ganz anders ausgestaltet ist als in Deutschland. Kennzeichnend ist die Tatsache, dass die Zahl der Personen, die das erste Examen bestehen können, vom Ministerium vorgegeben wird.

Diese Begrenzung hat dazu geführt, dass viele Interessierte lange Jahre für das Bestehen des alles entscheidenden I. Staatsexamens gelernt haben. Dadurch wurde viel Lebenszeit der Teilnehmer gebunden und es hat sich herausgestellt, dass das Lernen auf die Prüfung nicht auf die Arbeit in der Praxis vorbereitet hat.

Um diese Missstände zu beseitigen, wurde 2004 das am US-amerikanischen Vorbild orientierte Law School System eingeführt. Allerdings gab es konzeptionelle Fehler, die dazu geführt haben, dass mittlerweile ungefähr die Hälfte der Law Schools schließen mussten. Die vorbleibenden Einrichtungen stehen vor der Umsetzung einschneidender Änderungen.